Sonntag, 9. Juli 2017

Meisterwerke dänischer Baukunst

Vorgestern Abend bin ich in Kiel mit dem Zug angekommen. Ich sollte mein Fahrrad mitbringen und das große Auto war ja schon an Beke und Stefan verliehen. Die Zugfahrt verzögerte sich ganz schön, weil S-Bahn-Strecken wegen des G20-Gipfels in Hamburg gesperrt waren. Dennoch bin ich recht entspannt angekommen und fragte mich, was die beiden wohl mit mir vor hatten. Eine Radtour von 75 km, das wusste ich vorher.

Ich bekam gleich meine erste Aufgabenkarte: Ich sollte beim Frühstück mindestens 10 Vogelarten identifizieren, die sich an den Futterstellen vor dem Fenster bedienten. Mir schwante schon, dass ich am Samstag Blumen und Gräser bestimmen müsste - doch so sollte es nicht kommen. Beim Frühstück gab es jedenfalls das Problem, dass nur neun Vogelarten vorbeischauten. Als Kompromiss haben wir uns darauf geeinigt, dass ich die zehnte Vogelart auch beim Sonntagsfrühstück benennen könne - sonst wären wir zu spät losgekommen.

Das erste Ziel war die Schleuse Strohbrück, die ich zuletzt sah, als sie noch in Betrieb war. Es war der 7.12.1980, nachdem ich zusammen mit Hartmut die kälteste Nacht meines Lebens im Zelt verbracht hatte. Wir hatten neue Schlafsäcke in Hamburg gekauft und wollten sie testen. Und wir waren stolz darauf, -19 Grad überlebt zu haben! Von diesen schönen Erinnerungen wussten Finn und Birgit natürlich nichts und es machte Spaß, davon zu berichten.

Die Fragen zur Schleuse Strohbrück konnte ich schnell beantworten und es ging weiter nach Klein Königsförde. Diese hübsch restaurierte Schleuse war neu für mich. Ich wusste nicht einmal, dass es einen Vorläufer des Nord-Ostsee-Kanals gab, der damals (1783) ein Prestige-Bauwerk des dänischen Staates war. Im weiteren Verlauf der Tour hangelten wir uns an den noch sichtbaren Resten dieses Kanals entlang.

Auch hier gab es natürlich Fragen zur Schleuse, die sich schnell beantworten ließen. Von dort ging es nach Kluvensiek, auch dort gab es eine restaurierte Schleuse mit einer schönen Brücke. Die Fragen zu dieser Schleuse ließen sich nicht alle vor Ort beantworteten, sondern erforderten etwas Internet-Recherche. Die konnte ich bei der Currywurst-Mittagspause am Nord-Ostsee-Kanal durchführen.
Weiter ging es auf der Nordseite des Kanals zum Gut Rosenkranz. Hier musste ich die noch sichtbaren Reste des alten Kanals suchen, was mir dank GPS-Gerät leicht fiel. Und schon war es Zeit, sich mit einem Stück Erdbeertorte zu stärken.

Kurz vor Kiel ging es dann zur Rathmannsdorfer Schleuse. Die ist nicht ganz so gut restauriert wie die anderen beiden erhaltenen Schleusen des Schleswig-Holstein-Kanals (insgesamt waren es mal 6 Schleusen) und wirkt ein bisschen wie ein Lost Place. Die Fragen zu dieser Schleuse stellten kein Problem dar, nach dem ich die Jahreszahl im Gestrüpp entdeckt hatte.
Vorläufiges Ziel war das Packhaus in Kiel Holtenau, eines von 3 Packhäusern, die zur Eröffnung des Kanals gebaut wurden (1783). Heute ist es ein Restaurant, und dort hatten Birgit und Finn einen Tisch reserviert. Zuvor musste ich aber die Fragen zum Packhaus beantworten und bekam dann die finale Aufgabe für das Lösungswort. Birgit und Finn waren etwas enttäuscht, dass ich das Lösungswort mithilfe moderner Technik so schnell ermitteln konnte.

Dörte war inzwischen zu uns gestoßen (75 km Radfahren waren ihr auch mit dem e-Bike zu viel). Auf dem Weg zu Finn und Birgit haben wir dann die kleine Fähre in Holtenau benutzt. Das ist auch etwas, was ich seit über 30 Jahren nicht mehr getan hatte.

Gestern Abend schloss sich dann noch eine halbe Stunde Rätselraten über die Kontaktdaten für die nächste Station an:
Anhalterfrage° ··---·····,Z(Pd)' xA° n,nn', ngebirge
Dann hatte ich es aber raus, das musste Ingo sein.

Heute früh habe ich dann die letzte Task erfüllt: Die Vogelarten 10, 11 und 12 tauchten beim Frühstück auf. Das rundete ein tolles Wochenende ab - danke, Birgit und Finn!

Große Karte

Anmerkung: Dieser Eintrag wurde am 19.8.2017 nacherfasst.

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