Es waren Schauer angesagt, aber zum Glück hat sich das Wetter nicht an die Vorhersage gehalten: Wir hatten den ganzen Tag über strahlenden Sonnenschein. Um 9:30 Uhr haben wir uns in Bergedorf an der Kirche St. Petri und Pauli getroffen. Durch Nettelnburg und Neuallermöhe ging es am Eichbaumsee vorbei zur Elbinsel Kaltehofe.
Dörte war mit ihrem E-Bike mitgekommen. Sie klagte aber darüber, dass der zusätzliche Schub nur manchmal kam. Insgesamt war die Unterstützung aber wohl hilfreich, denn immer wenn es bergauf ging, ist sie uns davongezogen.
Auf Kaltehofe befindet sich die Wasseraufbereitungsanlage Hamburgs, die Ende des 19. Jahrhunderts gebaut wurde. Sie besteht aus riesigen Becken, in denen das Wasser durch Sand gefiltert wurde. Zwischen den Becken gibt es Sielhäuschen - typisch für die Zeit im Jugendstil erbaut. Vor einigen Jahren ist die Anlage zu einem Museum umgebaut worden - vorher konnte man sich das alles nur durch den Zaun ansehen.
Im Museum gibt es ein nettes Café und dort haben wir Kaffee und Kuchen als 2. Frühstück bekommen. Außerdem konnten wir Dörtes Akku aufladen. Auf der Karte gibt es "Hamburg Wasser" (aus der Leitung für 0,00 Euro), "buntes Wasser" (Cola, Fanta usw.) und "Hopfen- und Weizenwasser" (ratet mal, was das ist). Ich entschied mich für "Hamburg Wasser", die anderen hatten mehr Interesse an "schwarzem Wasser".
Über das Billwerder Sperrwerk und die Insel Entenwerder ging es zu den Elbbrücken. Hier hat man einen schicken neuen Radweg gebaut, der bis zu den Deichtorhallen führt. Wir haben ihn genutzt, um auf die andere Straßenseite der Brücke zu kommen. Weiter ging es über Veddel auf den Deich am Spreehafen. Wir genossen das gute Wetter und die schöne Aussicht auf die Hausboote. Früher war dieser Deich die Grenze des Freihafens und durch einen hohen Zaun abgesperrt. Jetzt gibt es breite Treppen zum Sitzen - eine Bereicherung für den Stadtteil.
In Wilhelmsburg haben wir eine kurze Pause bei Vigos Kirche gemacht und Dörte hat sich von ihm die Baustelle für das neue Gemeindehaus zeigen lassen. Plötzlich waren sie wie Bauherren unter sich und Vigo deutete mit großen Bewegungen an, was hier mal entstehen soll. Ich dagegen sah erst einmal nur Betonpfähle zur Gründung, noch nicht einmal die Bodenplatte ist gegossen. Aber ich kann die Begeisterung gut verstehen, wenn es nach über 10 Jahren Planung endlich losgeht!
Mittagspause haben wir in einem kleinen Restaurant in der Veringstraße gegenüber dem überdachten Markt gemacht. Wir saßen draußen und haben den Sonnenschein genossen.
Am Vering-Kanal längs fuhren wir bis zum alten Flakbunker. Nach dem Krieg hat man versucht, ihn zu sprengen, aber das klappte nicht. Er ist nur einmal kurz hochgehüpft und blieb stehen. Anlässlich der Internationalen Bau-Ausstellung hat man dann überlegt, was man mit diesem riesigen grauen Kasten tun kann. Jetzt ist er ein Energiebunker, innendrin ist ein Blockkraftwerk und oben gibt es eine Aussichtsplattform mit Café. Es gibt einen Aufzug in den 8. Stock und die Aussicht von dort ist phantastisch!
Auf dem Bahnsteig in Rothenburgsort haben wir zum Abschluss noch einen Wilhelmsburger Deichbruch getrunken. Als wir uns in Bergedorf verabschiedet haben, war er irgendwie schon in die Beine gesackt ...
Vielen Dank an Angelika und Vigo für diesen schönen Tag!
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