Freitag, 29. Dezember 2017

Autoschlüssel

Vor Weihnachten hatte ich nicht richtig Zeit, mich um den Buchstabenteil des Rätsels zu kümmern. Ich hatte schon längst diverse Codes probiert, zunächst natürlich die Cäsar-Verschlüsselungen (Verschiebung der Buchstaben im Alphabet um 1 bis 25 Buchstaben), dann regelmäßig arithmetisch verschobene Cäsarverschlüsselungen (erster Buchstabe um 1 verschoben, zweiter Buchstabe um 2 verschoben, ...) aber auch andere Verfahren. Nichts davon ergab irgendeinen Sinn.
Besonders trieb mich die komische Verteilung der Klein- und Großbuchstaben um. Eine denkbare Erklärung war, dass Kai und Nathalie 52 Buchstaben (groß und klein) verwendet haben und dieses Alphabet so verschoben wurde, dass statistisch mehr Groß- als Kleinbuchstaben herauskamen. Da ich aber keine typischen Häufungen bestimmter Buchstaben (z. B. als Ersatz für "e") finden konnte, mussten es je nach Position unterschiedliche Ersetzungsalphabete sein. Diese könnten durch Schlüsselwörter gesteuert sein ("B" im Schlüsselwort bedeutet Verschiebung um 2, "C" bedeutet Verschiebung um 3 usw.). Diese Idee habe ich getestet, indem ich annahm, dass bestimmte Worte im Text vorkamen - z. B. "Kilimanjaro". Mit der Annahme kann man aus dem Chiffrat den Schlüssel errechnen - aber dort ergab sich kein erkennbares System.

Als ich noch vor Weihnachten bei der Arbeit mittags mit Kai über die komische Verteilung der Klein- und Großbuchstaben sprach und ich meine Versuche erläuterte, verriet er etwas: Man müsse halt wissen, wie die Buchstaben entstanden seien. Und ja, ein Erraten von Wörtern in der Mitteilung könnte helfen. Es wäre kein OneTimePad (= Schlüssel, der genauso lang wie die Message ist - auch theoretisch unknackbar). Da wusste ich, dass ich einen Schlüssel finden musste.

Weitere Recherchen zeigten mir dann, dass die von mir vermutete Verschlüsselung als Vigenére-Verschlüsselung bekannt war. Die funktioniert mit dem Vigenére-Quadrat:


Wenn man einen Text wie "Lieber Jan, hier ist die Loesung" mit dem Schlüssel "HEUTE" verschlüsseln will, geht man wie folgt vor:

HEUTEHEUTEHEUTEHEUTEHEUTEH
LIEBERJANHIERISTDIELOESUNG

Man schreibt den Schlüssel über den Text und wiederholt ihn, bis über jedem Buchstaben der Message auch ein Schlüsselbuchstabe steht. Jetzt sucht man jeweils den Schlüsselbuchstaben in der ersten Spalte und den Originalbuchstaben in der ersten Zeile des Quadrats. Der Schlüsselbuchstabe bestimmt die Zeile und der Originalbuchstabe die Spalte. Dort, wo die beiden sich treffen, steht der Buchstabe für den verschlüsselten Text. Für den ersten Schlüsselbuchstaben "H" und den ersten Originalbuchstaben "L" ergibt sich also der Geheimtextbuchstabe "S".

Dieser Code galt für 300 Jahre als nicht zu entschlüsseln, aber schließlich hat man doch Angriffspunkte gefunden. Diese resultieren daraus, dass sich der Schlüssel wiederholt. Die entsprechenden Analysen führten aber bei mir noch nicht zu greifbaren Ergebnissen.

Gestern habe ich Kai dann erzählt, dass ich eine Vigenére-Verschlüsselung vermute. Er meinte, ich wäre nah dran. Aber die Vigenére-Verschlüsselung stamme doch gar nicht von Blaise de Vigenére, sie sei nur nach ihm benannt. Ich möge einmal recherchieren, was Blaise de Vigenére noch zusätzlich erfunden habe. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen: Unter anderem hat Blaise de Vigenére den Autoschlüssel vorgeschlagen. Nach diesem Verfahren würde man wie folgt vorgehen:

HEUTELIEBERJANHIERISTDIELO
LIEBERJANHIERISTDIELOESUNG

Man beginnt mit dem Schlüssel "HEUTE" und nimmt als Verlängerung des Schlüssels den Text des Originals. Das Verfahren mit dem Quadrat bleibt dabei dasselbe.

Heute früh hat mir Kai bestätigt, dass es sich um eine solche  Vigenére-Autokey-Verschlüsselung handelt. Heute Abend habe ich mich dann mit dem "Willen zum Entschlüsseln" daran gemacht. In der englischen Wikipedia habe ich eine gute Anleitung für einen Angriff mit vermutetem Inhalt gefunden. Ich probierte viele Worte durch (Kilimanjaro, ein, die, Jan, diese, ...) - aber ich hatte keinen Erfolg. Im Internet fand ich eine andere Anleitung, die auch ein Skript in der Sprache Python enthielt. Dieses Skript brachte ich zum Laufen - allerdings mit englischen Statistiken über Buchstabenverteilungen. Trotzdem zeigte die Ausgabe in Zeile 11 fast deutschen Text an:
Die Buchstabenfolge "noch nic" sprach mich an, denn so etwas wie "Du bist noch nicht fertig" konnte ich mir bei Kai und Nathalie gut vorstellen. Mit diesen vermuteten Worten aus der Originalmessage fiel mir die Entschlüsselung leicht und binnen 5 Minuten hatte ich folgenden Text:

ES IST ALLERHOECHSTE ZEIT ZU GEHEN UND ICH TUE GUT DARAN MICH NOCH NICHT IN FALSCHER SICHERHEIT ZU WAEHNEN

Na toll, das sieht so aus, als ob ich mit dem Buchstabenrätsel noch nicht durch bin. Den Zwischenerfolg habe ich aber schon mal an Kai gemailt - weil ich mich eben noch nicht in Sicherheit wähnte. Ich rätselte jetzt weiter an der Bedeutung der Verteilung der Klein- und Großbuchstaben herum - bis von Kai eine Antwort kam, dass ich das Buchstabenrätsel doch schon gelöst und den Text gefunden hätte. Und dann war es klar: Auf Seite 91 des Buches stand genau diese Text-Passage. Beschrieben wurde dort der Moment vor dem Abstieg vom Uhuru Peak, dem Gipfel des Kilimanjaro. Jetzt weiß ich, wo ich die Zahlen von der Glückwunschkarte anwenden soll!

Anmerkungen:
Dieser Eintrag wurde nacherfasst am 4.1.2018.
Ich musste eine ältere Python-Umgebung herunterladen und installieren, um das Skript zum Laufen zu bekommen.

Sonntag, 17. Dezember 2017

Buch gefunden!

Natürlich war es nicht das Kama Sutra, das ich finden sollte. Ich hatte kurze Zeit später auch herausgefunden, dass meine erste Liste von Verlagsnummern unvollständig war, ich also noch mehr ISBNs durchsehen musste. Kai gab mir www.isbnplus.com als kostenlos verfügbare Quelle zur ISBN-Suche an.

Doch zunächst galt es, die Liste der möglichen ISBNs neu zu berechnen. Hierzu schrieb ich ein kleines Java-Programm, welches sämtliche Permutationen durchspielte, jeweils die Prüfzifferregel prüfte  und bei Erfolg die ISBN auf eine Liste schrieb. Das ergab 5472 mögliche ISBN - ein bisschen viel, um sie von Hand durchzuprobieren. Zumal ich durch ein paar Dienstreisen und das tägliche Lösen des Mathekalenders sowieso schon sehr beschäftigt war.

An diesem Wochenende fand ich dann die Zeit und habe mich intensiv um diesen Teil des Rätsels gekümmert. Auf www.isbnplus.com gibt es bibliographische Einträge und die habe ich zu den 5472 ISBNs maschinell abgerufen. Das dauert so ungefähr eine halbe Stunde. Mein Glück war, dass nur 77 ISBNs zu bibliographischen Einträgen führten. Mein Pech war, dass darunter kein Buch war, welches ich auf Anhieb als das richtige erkannte.

Ich schilderte Kai diesen Umstand inklusive meiner Vorgehensweise per Mail und er bestätigte mir, dass das gesuchte Buch nicht dabei sei. Die bibliographischen Einträge seien doch recht unvollständig, ich solle es doch einmal mit den Titelbildern versuchen.

Gesagt - getan. Doch dafür musste ich erst die 13-stellige neue ISBN in die alte 10-stellige ISBN umrechnen, denn die URL des jeweiligen Titelbilds enthielt die alte Nummer. Im ersten Versuch ging das schief (anderer Prüfziffern-Algorithmus!) und ich bekam kaum Bilder. Also habe ich den Fehler korrigiert und nochmal 5472 Web-Requests abgesetzt.

Diesmal erhielt ich 1865 Titelbilder und es blieb mir nichts anderes übrig, als diese der Reihe nach durchzusehen.  Nach etwa einer weiteren halben Stunde rief ich dann "Das muss es sein!"


Sofort begann ich, nach meinem eigenen Exemplar im Regal zu suchen. Es kann aber sein, dass ich das Buch nur von Petra geliehen und es längst schon zurückgegeben hatte. Ich wurde jedenfalls nicht fündig und werde Kai und Nathalie um ihr Exemplar bitten.

Zumindest aber hatte ich endlich ein erstes Erfolgserlebnis bei diesem Rätsel. Kai teilte mir gleich noch per Mail mit, dass ich für das Buchstabenrätsel das Buch auch nicht bräuchte. Aber für heute reichte es mir erst einmal!

Anmerkung:
Dieser Eintrag wurde nacherfasst am 3.1.2018.


Freitag, 8. Dezember 2017

Kama Sutra

Gestern Nacht um 3 Uhr hatte ich eine Inspiration: Die Marken im Briefumschlag könnten ein Bausatz für eine ISBN, das heißt eine Buchnummer, sein:

  • Das übliche Präfix 978 ist enthalten
  • Es gibt genau 4 Bindestriche und 13 Ziffern
  • Der Zusatz "EN" unter der 1 passt dazu, denn die 1 nach dem ersten Bindestrich steht für Englisch-sprachige Verlage
Eigentlich konnte das kein Zufall sein und ich konfrontierte Kai bei der Arbeit mit der Vermutung. Er bestätigte mir, dass ich eine ISBN finden sollte. Er fügte noch hinzu, dass es eine gute Idee sei, dies als nächsten Schritt zu tun. Ich hielt ihm entgegen, dass ich bisher nur den Anfang mit 978-1- kenne und aus den restlichen 9 Ziffern sich noch 181.440 verschiedene ISBNs bilden ließen. Er meinte dann, dass es Regeln für den Aufbau der Nummer gibt und außerdem würde die Prüfziffer am Ende die Zahl noch einmal um den Faktor 10 reduzieren. Ich solle mal anfangen ...

Zuhause fand ich dann noch eine Mail von Kai vor, die mir den Tipp gab, dass es sich um eine vierstellige Verlagsnummer handelt. Die Verlagsnummer steht zwischen Bindestrich Nummer 2 und 3 und vierstellige Verlagsnummern für die Gruppennummer 1 liegen zwischen 4000 und 5499. Ich fand in der englischen Wikipedia eine Liste der gültigen Verlagsnummern und das sah jetzt tatsächlich überschaubar aus. Vor allem, weil viele Verlagsnummern bereits direkt heraus fielen und für jede Verlagsnummer dann nur noch 5 Ziffern übrig blieben, wovon eine eine Prüfziffer war. Das gab dann so ungefähr 10 gültige ISBNs je Verlag.

Ich fing an, die ISBNs mit einer Suche bei Amazon durchzuprobieren. Häufig gab es die ISBN gar nicht, aber einige Bücher gab es doch. Beim 51. Versuch bei der ISBN 978-1-4053-2989-7 geschah etwas Merkwürdiges: Die Amazon-Suche zeigte an, dass das Suchergebnis nicht jugendfreien Inhalt enthielte und fragte, ob ich ihn anzeigen wolle. Ich bestätigte und fand ein Buch über das Kama Sutra vor.

Natürlich habe ich gleich einmal die Anzahl der Stellungen in diesem Buch gecheckt (je nach Quelle 432 oder 433). Das passt zwar zu den Zahlen auf der Karte, aber die gehen ja nur bis 320. Nichtsdestotrotz haben Dörte und ich noch einmal nach der auffällig häufigen Zahl 311 in diesem besonderen Kontext gegoogelt: Der Brückenpfeiler.

Dies war dann der Zeitpunkt, um die Suche für heute erst einmal abzubrechen!

Anmerkungen:
Dieser Eintrag wurde am 2.1.2018 nacherfasst.
Die Suche nach der ISBN-Nummer liefert inzwischen kein Ergebnis mehr bei amazon.de

Samstag, 2. Dezember 2017

Zeitriss

Heute bin ich von Kai und Nathalie eingeladen worden. Wir besuchten einen Escape Room in der Nähe der Neuen Flora und über Escape Rooms darf man ja nicht zu viel erzählen. Vielleicht nur so viel: Ihr habt es gar nicht mitbekommen, aber die ganze Welt war in Gefahr. Wir sind durch die Zeit gereist, um den drohenden Zeitriss zu flicken. Zusammen mit Dr. Who ist uns das gerade eben noch gelungen!

Danach ging es auf einen Weihnachtsmarkt und dort bekam ich mein Rätsel. Es war in einer Schachtel verpackt, in der sich Folgendes befand:

  • Ein verknotetes Seil als Symbol für eine Einladung bzum Segeln in 2018. Das hatten die beiden nämlich ursprünglich mit mir vor. Mit dem Rätsel hat das nichts zu tun.
  • Ein Zettel mit 88 Buchstaben, die auf den ersten Blick keinen Sinn ergaben. Auf den zweiten Blick auch nicht. Auffällig war, dass es deutlich mehr Groß- als Kleinbuchstaben gab.

  • Eine Glückwunschkarte mit 343 durch Kommas getrennten Zahlen aus dem Bereich 1 bis 320. Die Zahl 311 kommt dabei außerordentlich häufig vor.
  • Einen Briefumschlag mit 17 Marken. Davon enthielten 13 Ziffern, darunter eine Eins mit dem Zusatz "EN". Die restlichen 4 waren waagerechte Striche.
Hier sind die Buchstaben und Zahlen auch als Datei abrufbar.

Kai und Nathalie sagten, dass sich daraus eindeutig das Lösungswort ergeben würde. Aber es würde wohl etwas dauern ...

Wir haben dann erst einmal den Glühwein genossen und haben den Abend zuhause bei uns mit einem Knipp-Essen abgeschlossen.

Das war ein toller Nachmittag und zum Rätsel habe ich noch keine Idee. Das es nicht einfach werden würde, war bei den beiden aber schon vorher klar ...

Vielen Dank, Nathalie und Kai!

Anmerkung:
Dieser Eintrag wurde nacherfasst am 1.1.2018.

Dienstag, 31. Oktober 2017

Speed-Domino

Heute war ich zusammen mit Dörte bei Margrit und Hartmut zum Rätseln. Eigentlich besuchen wir die beiden jedes Jahr um diese Zeit - aber meist erst nach der Gröhl'schen Weinprobe Mitte November. Diesmal waren wir also etwas früher da.

Das Rätsel erhielt ich erst nach dem leckeren Kuchen und es hat mich diesmal nicht lange aufgehalten. Es war eine nett verpackte Geschichte aus der Rubrik "Cogito" in der Zeitschrift "Bild der Wissenschaften". Der Autor Heinrich Hemmes berichtet davon, dass seine Töchter ihn wegen mangelnder Whatsapp-Nutzung für weltfremd und nur begrenzt lebensfähig hielten. So hatte er gar nicht mitbekommen, dass seine Töchter jetzt Speed-Domino spielten: Sie legten auf Zeit eine regelgerechte Dominokette aus allen 28 Steinen eines Dominosatzes. Er hat es dann selbst probiert und ist vollständig daran gescheitert. Eine Tochter hat ihm dann gestanden, dass es daran läge, dass sie einige Steine aus dem Satz entfernt hatte. Die Frage ist nun: Wieviele Steine musste sie mindestens entfernen, damit man keine regelgerechte Kette aus den verbliebenen Steinen bilden konnte?

Nach kurzer Überlegung habe ich mir die Dominosteine gegriffen. Erst einmal mussten wir sie sortieren, denn es war eine Ausgabe mit 55 Steinen. Alles, was eine 7, 8 oder 9 hatte, haben wir aussortiert.  Die verbliebenen 28 Steine habe ich dann fix in einem regelgerechten Kreis angeordnet und damit schon mal bewiesen, dass es nicht ausreicht, nur einen Stein wegzunehmen. Den Rest des Beweises mögt Ihr Euch bitte selber denken ...

Da das so schnell ging, wurde noch ein fieses Holzpuzzle hervorgekramt. Daran hatte ich mich vor Jahren schon einmal versucht und wie damals gelang es mir und Hartmut nicht, es zu lösen. Dörte und Margrit scherten sich nicht darum und spielten in der Zwischenzeit eine nette Partie Domino.

Dann wurden Holzpuzzle und Dominosteine weggepackt und wir hatten einen schönen Nachmittag und Abend mit viel Klönen und leckerem Essen. Vielen Dank dafür!

Sonntag, 15. Oktober 2017

Segelflugprüfung

Frank hat während der Woche noch eine Mail geschickt, ob wir uns nicht am Segelflugplatz treffen wollten. Ich hätte auch die Chance auf einen Gastflug, wenn ich weniger als 110 kg wiegen würde. Das musste ich wegen temporären Nichteinhaltens der Bedingung leider absagen. Auch eine Wanderung entlang des Rennsteigs (anstrengend!) konnte das Gewicht nicht binnen 6 Tagen um 20 kg drücken, das braucht mehr Zeit. Vielleicht komme ich im Frühjahr darauf zurück ...

Frank und Ingrid hatten bei dem Sonnenschein einen Grillnachmittag mit leckeren Sachen vorbereitet. Mit gefülltem Magen ging es dann an die Rätselaufgabe: Eine Navigationsaufgabe aus einer Flugscheinprüfung! Ich sollte einen Segelflug von Grube (EDHB) über den Wendepunkt Autobahnbrücke ( N 54° 01' 47", E 9° 26' 35" ) nach Uetersen (EDHE) planen.

Es gab Angaben zum Wetter, zur Flughöhe, zur Geschwindigkeit in der Luft und zur Beeinflussung des Kompass durch das Flugzeug selbst (die sogenannte Deviation). Ganz schön tricky ist die Berechnung des Kompasssteuerkurses (KSK) aus dem rechtweisenden Kurs (rwK), den man einfach mit dem Geo-Dreieck auf der Karte ermitteln kann. Da spielen dann nämlich das nötige Vorhalten wegen des Windes, die allgemeine Kompassmissweisung und die Deviation eine Rolle.

Als Hilfsmittel hatte ich eine Luftfahrtkarte der deutschen Flugsicherung (siehe Bild oben), ein "Formblatt Segelflug" zur Kursberechnung und ein Wetterblatt der automatischen Flugwetteransage für die allgemeine Luftfahrt.

Ich habe mich bei den Prüfungsfragen ein wenig blöd angestellt. Insbesondere die Berechnung der Geschwindigkeit über Grund hat mich verwirrt: Einfach die Geschwindigkeit in der Luft und den Vektoranteil der Windgeschwindigkeit in Karten-Kompassrichtung (rwK) reicht nicht aus. Aber ich hatte mit Frank ja einen erfahrenen Piloten an meiner Seite, der auch bei gelegentlichen Vorzeichenfehlern korrigierend eingriff.

Trotz dieser Verzögerung blieb noch genug Zeit für einen Spaziergang und Kaffee und Kuchen. Ein richtig schöner Nachmittag, danke Ingrid und Frank!

Sonntag, 24. September 2017

Altes und Neues in Kiel

Heute war ich zum Rätseln bei Heike und Dirk in Kiel. Sie hatten einen ausgedehnten Spaziergang nach dem Motto "Altes und Neues in Kiel" vorbereitet, bei dem ich 21 Fragen zu beantworten hatte. Jede Frage brachte mir einen Buchstaben des Lösungswortes.

Auf dem Spaziergang konnte ich viele Erinnerungen auffrischen, zum Beispiel an den Besuch der japanischen Fregatten in Kiel. Wir haben damals die japanischen Marinesoldaten damit überrascht, dass wir vor dem Kasernentor Go gespielt haben, und auf diesem Weg einige Bekanntschaften geschlossen.

Beruflich interessant fand ich, dass Schleswig-Holstein jetzt ein Ministerium für Digitalisierung hat. Vielleicht wird das ja doch noch einmal etwas mit einfach zu bedienenden Bürgerportalen, die auch verbreitet angewendet werden.

Wo wir früher mit unserem Netz-Go während der Kieler Woche standen, gab's eine Pause für Fischbrötchen. Heutzutage ist während der Kieler Woche dort so viel los, dass das nicht mehr denkbar wäre.

Am Kieler Schloss befindet sich das einzige Zaren-Denkmal Deutschlands. Angeblich soll man auf dem Thron in Richtung St. Petersburg gucken. Ich habe als potentieller Zar Iwan Theodorowitsch mal Platz genommen und geprüft, ob der Thron auch bequem ist. Ja, er ist es!

An der Holstenbrücke war ich sehr erstaunt über die Bauarbeiten, dort soll alles umgestaltet werden. Das C&A- und das Woolworth-Gebäude sind schon abgerissen. Die Arbeiten sollen 2 Jahre dauern, aber die Pläne sehen wirklich nett aus.

Im Hiroshima-Park habe ich dann etwas Neues gesehen, dass schon fertig geworden ist: Eine Steg-Anlage mit Bänken im Kleinen Kiel.

Zurück ging es entlang der Holtenauer Straße. Als ich alle Buchstaben herausgefunden hatte, sind wir eingekehrt und Heike hatte vorbereitete Buchstaben für mich. Es galt also nur noch, ein Anagramm zu lösen.

Das war schwieriger als gedacht. Es sollte ein Begriff aus der Schleswig-Holsteinischen Landespolitik sein. Diese schafft es aber tatsächlich, neue Begriffe zu erfinden, die dann nicht einmal allen Beamten der Landesbehörde bekannt sind. Naja, mit etwas Hilfe und viel GLÜCK habe ich es dann geschafft!

Vielen Dank an Heike und Dirk für diese schöne Stadtrallye!

Große Karte

PS: Die neuen Kontaktinfos sind noch etwas kryptisch, da kümmere ich mich morgen drum!

Samstag, 16. September 2017

Reisepläne der Mainzelmännchen

Heute war ich bei Lutz und Verena in Hohenaspe bei Itzehoe. Mein Rätsel bekam ich nicht sofort, denn zuerst gab es lecker Mittagessen: Spargelsuppe, Kassler mit Sauerkraut und Schokoladentorte als Nachtisch. Besonders der Nachtisch hatte es mir angetan: In der Torte waren selbst kandierte Zitronenstückchen, mit etwas Chili gewürzt, die für einen besonderen Geschmack sorgten. Statt Sahne nahmen wir griechischen Joghurt, das passte hervorragend. Superlecker und unglaublich kalorienreich. Laut Lutz setzen auswärtig eingenommene Kalorien ja nicht an, ich hoffe nur, dass das auch stimmt!

Gegen 13:45 Uhr bekam ich mein Rätsel, ein selbst angefertigtes Kreuzworträtsel. Zur Unterstützung bekam ich einen "neuen Herder" aus dem Jahre 1949 dazu. Mein Smartphone gab mir Internetzugang, allerdings mit unglaublich langsamem Tempo.
Nach etwa einer Stunde hatte ich das Rätsel gelöst - ausgerechnet der schweizerische Fußballspieler hat mir am meisten Probleme gemacht. Die Eingabe in mein Cache-Tableau bestätigte mir die Richtigkeit der Lösung - die Arbeit war getan.

Doch Lutz und Verena hatten noch etwas für mich vorbereitet: Wir wollten einen Cache suchen, der Lutz von einem Kollegen empfohlen worden war. Difficulty 4 zeigte schon, dass es nicht einfach werden würde.  Das Finden war zunächst superleicht, denn es war ein riesiger Cache von etwa 30 cm *100 cm * 130 cm, der als Telefon-Verteilerkasten getarnt war.

Der Cache war als Hotel gestaltet, das von einem Team von Mainzelmännchen betrieben wurde. Wenn Ihr mal nach Itzehoe kommt, solltet Ihr Euch das mal selbst ansehen, denn der Cache-Owner hat hier wirklich einen tollen und aufwändig gestalteten Cache hingestellt! Bevor man an das Logbuch kommt, muss man einige Rätsel lösen. Zunächst ging es gut voran und wir konnten den ersten Tresor schnell öffnen. Das darin befindliche nächste Rätsel bestand aus einem Reiseplan der Mainzelmännchen, den wir wohl in einen vierstelligen Code für ein Zahlenschloss umwandeln sollten. Das ist uns zu dritt einfach nicht gelungen. Wir haben den Reiseplan fotografiert und werden noch drüber knobeln ...
Lutz und Verena wollten mich in ein Café einladen, aber die Aussicht auf ein weiteres Stück von der leckeren Schokotorte ließ mich den Wunsch äußern, doch lieber zuhause Kaffee zu trinken. Das machten wir dann auch und rätselten bei Schokotorte noch ein bisschen an den Weltreiseplänen der Mainzelmännchen herum. Ein schöner, wenn auch noch nicht erfolgreicher Abschluss eines tollen Nachmittags, danke Verena und Lutz!

Samstag, 2. September 2017

Radtour ohne Rätsel

Angelika und Vigo hatten mir zum Geburtstag zusammen mit einer Flasche Wilhelmsburger Deichsbruch eine gemeinsame Radtour geschenkt. Schon im Juni haben sich die beiden mit einem Terminvorschlag und einem vielverspechenden Tagesprogramm bei mir gemeldet. Bedingt durch Rätseltermine und Urlaube mussten wir die Aktion verschieben, aber heute ging es endlich los.

Es waren Schauer angesagt, aber zum Glück hat sich das Wetter nicht an die Vorhersage gehalten: Wir hatten den ganzen Tag über strahlenden Sonnenschein. Um 9:30 Uhr haben wir uns in Bergedorf an der Kirche St. Petri und Pauli getroffen. Durch Nettelnburg und Neuallermöhe ging es am Eichbaumsee vorbei zur Elbinsel Kaltehofe.

Dörte war mit ihrem E-Bike mitgekommen. Sie klagte aber darüber, dass der zusätzliche Schub nur manchmal kam. Insgesamt war die Unterstützung aber wohl hilfreich, denn immer wenn es bergauf ging, ist sie uns davongezogen.

Auf Kaltehofe befindet sich die Wasseraufbereitungsanlage Hamburgs, die Ende des 19. Jahrhunderts gebaut wurde. Sie besteht aus riesigen Becken, in denen das Wasser durch Sand gefiltert wurde. Zwischen den Becken gibt es Sielhäuschen - typisch für die Zeit im Jugendstil erbaut. Vor einigen Jahren ist die Anlage zu einem Museum umgebaut worden - vorher konnte man sich das alles nur durch den Zaun ansehen.
Im Museum gibt es ein nettes Café und dort haben wir Kaffee und Kuchen als 2. Frühstück bekommen. Außerdem konnten wir Dörtes Akku aufladen. Auf der Karte gibt es "Hamburg Wasser" (aus der Leitung für 0,00 Euro), "buntes Wasser" (Cola, Fanta usw.) und "Hopfen- und Weizenwasser" (ratet mal, was das ist). Ich entschied mich für "Hamburg Wasser", die anderen hatten mehr Interesse an "schwarzem Wasser".

Über das Billwerder Sperrwerk und die Insel Entenwerder ging es zu den Elbbrücken. Hier hat man einen schicken neuen Radweg gebaut, der bis zu den Deichtorhallen führt. Wir haben ihn genutzt, um auf die andere Straßenseite der Brücke zu kommen. Weiter ging es über Veddel auf den Deich am Spreehafen. Wir genossen das gute Wetter und die schöne Aussicht auf die Hausboote. Früher war dieser Deich die Grenze des Freihafens und durch einen hohen Zaun abgesperrt. Jetzt gibt es breite Treppen zum Sitzen - eine Bereicherung für den Stadtteil.

In Wilhelmsburg haben wir eine kurze Pause bei Vigos Kirche gemacht und Dörte hat sich von ihm die Baustelle für das neue Gemeindehaus zeigen lassen. Plötzlich waren sie wie Bauherren unter sich und Vigo deutete mit großen Bewegungen an, was hier mal entstehen soll. Ich dagegen sah erst einmal nur Betonpfähle zur Gründung, noch nicht einmal die Bodenplatte ist gegossen. Aber ich kann die Begeisterung gut verstehen, wenn es nach über 10 Jahren Planung endlich losgeht!

Mittagspause haben wir in einem kleinen Restaurant in der Veringstraße gegenüber dem überdachten Markt gemacht. Wir saßen draußen und haben den Sonnenschein genossen.

Am Vering-Kanal längs fuhren wir bis zum alten Flakbunker. Nach dem Krieg hat man versucht, ihn zu sprengen, aber das klappte nicht. Er ist nur einmal kurz hochgehüpft und blieb stehen. Anlässlich der Internationalen Bau-Ausstellung hat man dann überlegt, was man mit diesem riesigen grauen Kasten tun kann. Jetzt ist er ein Energiebunker, innendrin ist ein Blockkraftwerk und oben gibt es eine Aussichtsplattform mit Café. Es gibt einen Aufzug in den 8. Stock und die Aussicht von dort ist phantastisch!
Zurück sind wir zur S-Bahn nach Rothenburgsort gefahren. Auf dem Weg haben wir uns die zwei Gedenkstätten in der Nähe angesehen: Das Mahnmal zum Feuersturm auf Hamburg und Mahnmal für die ermordeten Kinder am Bullenhuser Damm. Sie erinnern an unterschiedliche schreckliche Ereignisse und tun das beide auf eine gute, persönlich berührende Art und Weise.

Auf dem Bahnsteig in Rothenburgsort haben wir zum Abschluss noch einen Wilhelmsburger Deichbruch getrunken. Als wir uns in Bergedorf verabschiedet haben, war er irgendwie schon in die Beine gesackt ...

Vielen Dank an Angelika und Vigo für diesen schönen Tag!

Große Karte

Sonntag, 27. August 2017

58 senkrecht

Heute Nachmittag war ich bei Bruno und Werner zum Rätseln zu Besuch. Das passte ganz gut, weil ich mit Dörte am Vormittag eine Wohnung in Kiel leerräumen musste. Dabei hatten wir allerdings unsere Kräfte überschätzt und mussten uns erst Hilfe holen, um eine schwere Tischplatte heruntertragen und verladen zu können. Torsten und Ingo kamen kurz vorbei (vielen Dank!) und erledigten die Sache im Handumdrehen.

So kam ich bei Bruno und Werner mit etwa einer Stunde Verspätung an - das war schade, denn das geplante Boule-Spiel fiel dadurch aus. Ich wurde zuerst mit einer gut gewürzten (es trieb mir den Schweiß auf die Stirn!) und leckeren Kürbissuppe aufgepäppelt, bevor ich das Rätsel bekam. Es war ein klassisches Kreuzworträtsel (hier ist das Schema und hier sind die Fragen), allerdings mit Besonderheiten:

Werner hat es selbst erfunden und dabei besonderen Wert auf Fragen zu Petanque, Go und Antarktisexpeditionen gelegt. Am besten gefiel mir 58 senkrecht:

58  Wäre auch ein Ersatz für Pferdefleisch bei der Antarktistour gewesen. Wars aber nicht. 

4 Buchstaben und Dörte wusste es auf Anhieb. Ich habe es natürlich erst erkannt, als ich schon 3 Buchstaben gefunden hatte ...

Ich habe ca. 2 Stunden in aller Ruhe gerätselt und hatte am Ende alles rausbekommen. Naja, beim Abgleich zuhause fielen doch noch 3 falsche Buchstaben auf. Aber keine, die lösungsrelevant waren. Es hat jedenfalls viel Spaß gemacht - tolle Idee und super umgesetzt, Werner!

Dörte hatte zwischenzeitlich ihre Mutter besucht und stieß jetzt zu uns. Wir wurden gleich um die Ecke in ein georgisches Restaurant eingeladen. Sehr lecker, sehr nette Atmosphäre und noch eine schöne Gelegenheit zum Klönen.

Vielen Dank für diesen schönen Nachmittag und Abend!

Samstag, 19. August 2017

Bridge, Brauerei, Berge, Atombomben und Shakespeare

Dieses Wochenende in Bremen war schon lange geplant. Dörte hat vor 2 Jahren eine Tradition begründet, als sie mit Petra und Martin die Shakespeare-Aufführung im Bürgerpark besucht hat. Dazu gehört natürlich auch ein leckeres Picknick vorweg. Dörte hat es soooo gut gefallen, dass sie im letzten Jahr Shakespeare im Park zu einer beziehungserhaltenden Pflichtveranstaltung erklärt hat.

"Ach so" habe ich dazu gesagt und mich gefügt. Obwohl auf dem Fußboden sitzend essen und komplexe Theateraufführungen, die ich nicht verstehe, nicht so ganz mein Fall sind, hat es auch mir im letzten Jahr gefallen. Dieses Jahr war das "Pflicht" also gar nicht mehr nötig und die Aussicht aufs Rätseln hat die Vorfreude noch erhöht.

Gestern Abend habe ich nach einem Begrüßungssekt das Programm erklärt bekommen:

  • Erst eine Rätselaufgabe, diesmal ein Bridgeproblem. Dies war die einzige Rätselaufgabe, die fürs Weiterkommen im Tableau zählen würde.
  • Freitag 19:30 Uhr: Brauereibesuch bei der Bremer Union-Brauerei. Hier kauft Martin seine Craft-Biere ein.
  • Samstag 8 Uhr: Besuch auf dem Markt in Findorff. Das war aber eine Angelegenheit für Martin und Dörte - mir traute man das Einkaufen von Leckereien zum Frühstück nicht zu. Danach Frühstück.
  • Samstag 11 Uhr: Zusammen mit Petras Freundin Claudia würden wir zu fünft einen Escape-Room besuchen. Danach weiterfrühstücken.
  • Samstag 13:30 Uhr: Mittagsschlaf. Danach Kochen fürs Picknick.
  • Samstag 18:00 Uhr: Aufbruch zum Bürgerpark, ausgestattet mit Wolldecken, Rucksäcken und Einkaufstrolley.
  • Samstag 20:30 Uhr: Richard III. im Bürgerpark
  • Sonntag früh: Ausklang beim Frühstück
Das Bridgeproblem hat mich natürlich die ersten Stunden beschäftigt. Trotzdem habe ich die nette Atmosphäre in der Brauerei wahrgenommen. Auch wenn Männer bekanntlich nicht multitaskingfähig sind. Wir haben eine Bierprobe gemacht, um für jeden das richtige Bier für den Abend zu finden. Dörte hat Bremer Knipp gegessen - das war mindestens genauso lecker, wie mein ausgezeichneter Burger. In der Diele lagen eine Fotobox-Utensilien, da konnten Dörte und Petra nicht dran vorbeigehen:
Als wir wieder bei Martin und Petra waren, habe ich meine Überlegungen zum Bridgeproblem dargelegt. Irgendwie haben Bridgeprobleme genauso Konventionen wie Go- oder Schachprobleme. Zum Beispiel was man unter optimalem Spiel versteht. Und was der früheste Stich ist, bei dem man weiß, dass man gewonnen hat. Darf man dafür eine für den Alleinspieler günstige Verteilung der Karten annehmen?

Eigentlich geht es ja darum, eine Spielweise für den Alleinspieler zu finden, bei dem in möglichst vielen Verteilungen die angesagte Stichzahl erreicht wird. Die richtige Spielstrategie für den Alleinspieler hatte ich schon gefunden, aber gleichzeitig auch einen super seltenen Spezialfall entdeckt, bei dem Martins Frageformulierung auf ein Problem stieß. So ließ ich mir die richtige Antwort fürs Rätseltableau dann von ihm bestätigen.

Aber einen kleinen Dreh hatte Martin dann doch noch: Wie sollte ich diese Spielkarte nun eingeben? Das war schwieriger als erwartet. Ich verrate hier nur, dass Martin in der Nacht zuvor noch Unicode-Support ins Rätseltableau eingebaut hatte.

Da ich ja nun schon mit dem Rätseln fertig war (die nächste Station ist übrigens bei Bruno & Werner), stellte man mir eine weitere Aufgabe (es war so ca. 0:45 Uhr, der Pastis war lecker): Wie heißen die Berge in den Bremer Stadtteilen Hastedt, Schwachhausen und Walle? Nun, das war nicht so schwer: Hulsberg, Riensberg und Osterfeuerberg. Doch dann zeigte man mir diese leicht gelogene Postkarte:
Eigentlich hätte ich die Höhen der abgebildeten Originalberge herausfinden sollen. Doch diese Antworten hatten Petra und Martin selbst noch nicht herausfinden können. Den Osterfeuerberg habe ich übrigens gefunden, wer die anderen findet, kann sich ja mal bei mir melden!

Heute früh ging es dann nach dem leckeren Frühstück in einen ziemlich neu eröffneten Escaperoom. Das Setting war eine Mietwohnung aus den 60er-Jahren, in der ein Geheimagent eine Atombombe versteckt hatte. Die sollten wir innerhalb von 60 Minuten entschärfen. Ich fand, dass wir ganz gut vorankamen, aber wir waren dann doch etwas zu langsam. Wir hätten früher auf die Joker zurückgreifen müssen, wenn wir merkten, dass wir nicht gleich vorankamen. Für mich war das der erste Escaperoom, aber bestimmt nicht der letzte - es hat viel Spaß gemacht!
Mittagsschlaf habe ich schon als Kind gehasst, ich habe lieber angefangen, die fehlenden Einträge in diesem Blog aufzuholen. Draußen schien den ganzen Nachmittag über die Sonne - bis wir in Richtung Bürgerpark aufbrachen. Martins Regen-App zeigte Regen bis kurz vor Vorstellungsbeginn an - deshalb sind wir mit dem Auto hingefahren. Wir sind zwar noch trocken bis zum Eingang gekommen, aber beim Picknick wurde es doch ganz schön nass!
Die Schauspieler verkauften Programmhefte. Diesmal wurden sie angepriesen mit einem Stammbaum in der Mitte des Heftes. Da könne man schön abstreichen, wer schon gestorben ist. In der Tat machte das die Geschichte etwas übersichtlicher! Insgesamt konnte ich das Stück diesmal besser verfolgen als letztes Jahr. Ich gewöhne mich langsam an viele Rollen und wenig Schauspieler.

Wir kommen nächstes Jahr gerne wieder - auch ohne Rätsel!
Vielen Dank für das schöne Wochenende!

Anmerkung: Dieser Eintrag wurde am 25.8.2017 nacherfasst.

Donnerstag, 17. August 2017

Holländischer Bach wurde gefunden!

Das Rätsel von Paul hat echt viel Kraft gekostet. Gesucht war eine Musikausgabe (Buch und genau eine CD), bei der im Buch von einem holländischen Bach die Rede ist. Die Person hatte ich schnell erraten (Gustav Leonhardt). Aber von ihm, mit ihm und über ihn ist verdammt viel veröffentlicht worden - allein bei Amazon gibt es fast 6000 Einträge.

Paul hatte mir erlaubt, Fragen zu stellen. Je länger ich rätselte, umso freigiebiger wurde er mit Antworten. Die langwierigen Dialoge ergeben jetzt immerhin ein 16-seitiges PDF!

Am Ende hat mir Folgendes geholfen:

  • Die Musikausgabe ist im Katalog der deutschen Nationalbibliothek als Musiktonträger verzeichnet
  • Der Titel besteht aus 7 Worten
  • Das zweite Wort ist "Musik"
  • Das erste Wort hat mit einer Eigenschaft von mir zu tun
  • Weder die Art der Musik noch ein Instrument sind im Titel enthalten
Inzwischen bin ich schon fast Experte in der Katalog-Abfragesprache geworden. Blöd ist aber, dass immer nur 20 Ergebnisse auf einen Schlag angezeigt werden. Gestern hatte ich aber entdeckt, dass man sich die Suchergebnisse auch per E-Mail zusenden lassen kann und dann erhält man bis zu 1000 Ergebnisse auf einmal. Das habe ich heute Abend ausgenutzt:

  • Mittels Aufteilung nach Erscheinungsjahr habe ich alle Einträge für "Musik" im Titelindex aus Tonträgern für die Jahre 1982 (vorher gab es keine CDs) bis 1998 (dann hätte man eine DVD verwendet) heruntergeladen. Etwa 8500 Einträge in 16 Mails.
  • Dann alles in Excel kopiert (100.000 Zeilen) und auf die Titel kondensiert (dann wieder ca. 8500). 
  • Mit einer Formel das zweite Wort des Titels ermittelt und nach "Musik" gefiltert (immer noch knapp 500 Einträge). 
  • Dann die Anzahl der Worte ermittelt und nach 7 Worten gefiltert - immer nach ca. 90 Einträge, aber kein passender darunter. 
  • Dann alle Titel nach Text sortiert und nur auf das zweite Wort gefiltert. Und dann steht die Lösung relativ weit vorne ...

Eine wirklich harte Nuss, auch wenn es mich heute Abend nur ca. 90 Minuten gekostet hat! Paul hat mir die Lösung schnell per Mail bestätigt, der fehlende Lösungsbuchstabe ist "V". Damit ergibt sich "KREVZ" als Lösungswort für die Nimwegen-Aufgabe. Dahinter steckt, dass U und V bis ins 17. Jahrhundert derselbe Buchstabe waren.

Ich konnte jetzt mein Rätseltableau auf einen Schlag um 2 Stufen weiterschalten. Die neuen Kontaktinfos lauten:

Vier verschiedene Buslinien bringen dich ohne Umsteigen vom Hauptbahnhof zur nächstgelegenen Haltestelle. Die langsamste Linie ist dabei allerdings dreimal solange unterwegs.

Das war relativ leicht, denn es passt auf Petra und Martin in Bremen. Gleichzeitig lässt es vermuten, dass da an der Rätselreihenfolge noch einmal rumgespielt wurde, denn mit Petra und Martin sind wir schon seit Monaten für das kommende Wochenende verabredet ...

Anmerkung: Dieser Eintrag wurde am 24.8.2017 nacherfasst.

Samstag, 12. August 2017

Dänischenhagen

Pauls Aufgabe habe ich immer noch nicht gelöst. Auf meinem offiziellen Rätselportal komme ich also noch nicht weiter, aber ich wusste ja wegen der Reihenfolgeänderung schon, dass ich demnächst zu Ingo musste. Also hatte ich mit Ingo (der übrigens auch beim Infodesk auf dem Go-Kongress mithalf) schon mal einen Rätseltermin ausgemacht - und dieser Termin war heute.

Dörte ist auch mitgekommen und es war die ganze Familie Severing da. Wir haben uns gefreut, endlich auch Wiebke kennenzulernen, die ganz erheblich zum Rätselspaß beigetragen hat. Doch vor dem Rätseln gab es Kuchen und Klönen - ganz entspannt.

Schließlich bekam ich doch meinen Rätselzettel, der mich dann zuerst einmal nach Hilfsmitteln fragen ließ. Die waren vorbereitet, aber versteckt an folgendem Ort:

N 54° 25.abc
E 10° 07.xyz
mit
0<z<c<a<b=y<x<9
a + z = b
a + c = x
z ist gerade
a + b < 12

Diese Koordinatenrechnerei ging ganz schnell. Zum Glück waren es Koordinaten im Garten, denn es regnete ganz ordentlich. Schnell war die Kiste geborgen, das war ihr Inhalt:
1 Kassette "Die 3 ??? und der brüllende Löwe"
1 Kassettenrecorder mit Stromkabel
1 Übungsbuch "Deutsche Einheitskurzschrift"
1 verflixtes Hexenspiel  

Zunächst habe ich mich dem spaßigsten Teil gewidmet: Die drei Fragezeichen anhören. Die Kassette war ziemlich leierig, wie das früher nun mal so war. Nach einiger Zeit nahm ich das aber gar nicht mehr wahr und machte mir eifrig Notizen zu der spannenden Geschichte. Das wäre gar nicht nötig gewesen, die Frage war auch so einfach zu beantworten.

Ich riskierte einen ersten Blick auf die beiden Steno-Aufgaben und merkte schnell, dass es schwierig war. Also zunächst die leichten Aufgaben: Lynns Blog über ihren Japan-Aufenthalt war schnell ergoogelt und die Frage 4 konnte dann leicht gelöst werden. Dörte hat parallel an Aufgabe 5, dem Hexenspiel gearbeitet und Abbildungen von Lösungen im Internet gefunden. Das war zwar bestimmt nicht so, wie Ingo sich das gedacht hatte, aber wohl gerade noch legal.

Es blieben also die beiden Steno-Aufgaben: 

Die Hoffnung auf eine OCR-Erkennung für Steno haben wir bald aufgegeben, sowas gibt es wohl noch nicht. Der umgekehrte Weg war aber vorhanden, ein Stenogenerator. Damit konnten wir immerhin Lösungsansätze und -ideen schnell verifizieren oder verwerfen.

Die erste Aufgabe war leichter, weil ich wusste, dass es sich um ein modifiziertes Sprichwort handelte. In der Kombination meiner Konstruktionsversuche und einer Liste von Sprichworten war ich relativ schnell am Ziel.

Bei der zweiten Aufgabe musste ich mich aber wirklich durch das Übungsbuch wühlen. Vor dem Abendessen (mmmh!, lecker Pizza!) habe ich es nicht mehr geschafft. Mit dem Stenogenerator hatte ich lautmalerisch schon eine gewisse Ähnlichkeit hergestellt, aber das ergab alles noch keinen Sinn. Doch 20 Minuten später veränderte ich ein "e" in ein "a" und plötzlich ging es ganz leicht!

Das Verwürfeln der Buchstaben in die richtige Reihenfolge war für einen Holzkopf wie mich dann ein Kinderspiel!

Den spannenden Moment bei der Eingabe des Lösungswort ("Stimmt es auch wirklich?", "Wo geht es als nächstes hin?") konnte ich natürlich noch nicht zelebrieren. Mir fehlt ja noch die Lösung für die dritte Nimwegen-Aufgabe ,,,

Das war heute sehr schön, genau die richtige Dosis an Knobelei. Und mal etwas völlig Neues für mich! Gleichzeitig gab es lecker zu essen und noch viel Zeit zum Klönen. Vielen Dank Ingo, Wiebke, Fenja und Lynn!

Anmerkung: Dieser Eintrag wurde am 23.8.2017 nacherfasst.

Freitag, 28. Juli 2017

3 Nimwegen-Aufgaben gelöst

Nimwegen ist jetzt schon eine Woche her, wir haben alle vier die Märsche gut überstanden und sind stolze Träger unserer Orden.

Dörte und Björn haben uns in Malden abgeholt und inzwischen sind wir beim Go-Kongress in Oberhof. Dort sind wir voll eingespannt am Infodesk und beantworten den ganzen Tag Fragen wie "Wann beginnt die nächste Runde?" und "Wo ist der nächste Geldautomat?" Elke und Dörte können demnächst in einer Boutique anfangen, denn T-Shirts verkaufen wir hier auch ...

Doch zurück zu den Rätseln: Es hat natürlich nicht geklappt, täglich ein Rätsel zu lösen. Nach dem Wandern ist man so fertig, dass man sich nicht wirklich aufs Rätseln konzentrieren kann. Lediglich für die erste Aufgabe ("Wie viele Türme braucht man auf dem Schachbrett, um jedes Feld mindestens zweifach zu bedrohen?") hatte ich einen brauchbaren Ansatz, der sich dann als richtig erwies. Hier in Oberhof hatte ich bisher auch kaum Gelegenheit, mich in Ruhe um die Aufgaben zu kümmern. Gestern habe ich mir dann die Zeit genommen und das Treppenproblem und die Reverse-Schachaufgabe gelöst. Diese Lösungen hat mir Niek auch per Mail als richtig bestätigt.

Übrig bleibt also die Aufgabe 3 von Paul:
In welcher Musikausgabe wird 'ein holländischer Bach' genannt? Was war der Grund dieser Veröffentlichung (Buch + CD) und welches Kennzeichen hat sie?
Diese Aufgabe erweist sich als schwieriger als gedacht. Ich weiß inzwischen, dass mit dem "holländischen Bach" der Dirigent, Cembalist, Organist, Chorleiter und Schauspieler Gustav Leonhardt gemeint ist. Aber viel weiter bin ich noch nicht, bei Amazon kommen 5588 Ergebnisse, wenn ich nach diesem Namen suche ...

Ich gestehe, einen Rateversuch habe ich mir gestattet: Die bisher bekannten Lösungsbuchstaben ergeben K R E fehlt Z


Also habe ich mal KREUZ, Kreuz und kreuz probiert. Da war das richtige Lösungswort aber nicht dabei - und man soll ja nicht blind raten. Also werde ich jetzt erst einmal Pauls Aufgabe lösen ...

Anmerkung: Dieser Eintrag wurde am 22.8.2017 nacherfasst.

Montag, 17. Juli 2017

Malden und Nimwegen

Heute bin ich zusammen mit Elke nach Nimwegen gefahren, um die 4-Daagse mitzulaufen. Gegen 17:30 Uhr kamen wir in Malden bei Niek und Annemarie, unseren Gastgebern, an. Noch vor dem Abendessen bekam ich einen kleinen Zettel mit Koordinaten zugeschoben. Diese waren etwa 6 km entfernt und die Adresse kam mir doch sehr bekannt vor: Weezenhof, bei Astrid und Paul van Galen.

Nach dem Abendessen gegen 19:30 Uhr (eigentlich schon Zubettgehzeit, wenn der Wecker um 3:30 Uhr klingelt ...) ist Niek mit mir per Fahrrad zu Paul gefahren. Und tatsächlich, vor dem Haus war eine Dose mit einem Aufgabenzettel versteckt. Wir haben dann noch eine gemütliche Tasse Tee getrunken, bevor es mit dem Fahrrad wieder zurück nach Malden ging.

Auf dem Aufgabenzettel stehen 4 Aufgaben, eine für jeden Tag der 4-Tage-Märsche. Ob ich das wohl schaffe, wenn ich täglich 40 km marschieren muss? Das Marschieren zusammen mit Elke, Annemarie und Christel geht auf jeden Fall vor. Schließlich will ich endlich mein goldenes Kreuz für das zehnte Mal bekommen!

Anmerkung: Dieser Blogeintrag wurde am 21.8.2017 nacherfasst.

Dienstag, 11. Juli 2017

Reihenfolgeänderung

Heute Abend habe ich einen Anruf von Martin, dem Organisator der Rätseljagd, bekommen. Er fragte mich, ob ich schon einen Termin mit Ingo verabredet hätte. Ja, ich hatte schon mit Ingo gesprochen, aber wir wollten uns erst nach dem Go-Kongress in Oberhof, also frühestens in 3 Wochen zum Rätseln treffen. "Gut" sagte Martin, "dann bekommst Du gleich ein neues Ziel. So etwa auf dem 6. Längengrad."

Ich wusste sofort, was dahintersteckte: Meine Freunde haben meinen Reiseaufwand minimiert. Nächste Woche fahre ich sowieso nach Nimwegen, um an den Vier-Tage-Märschen teilzunehmen und es scheint jetzt so, als ob ich dabei auch rätseln dürfte!

Ich bin gespannt!

Anmerkung: Dieser Eintrag wurde am 20.8.2017 nacherfasst.

Sonntag, 9. Juli 2017

Meisterwerke dänischer Baukunst

Vorgestern Abend bin ich in Kiel mit dem Zug angekommen. Ich sollte mein Fahrrad mitbringen und das große Auto war ja schon an Beke und Stefan verliehen. Die Zugfahrt verzögerte sich ganz schön, weil S-Bahn-Strecken wegen des G20-Gipfels in Hamburg gesperrt waren. Dennoch bin ich recht entspannt angekommen und fragte mich, was die beiden wohl mit mir vor hatten. Eine Radtour von 75 km, das wusste ich vorher.

Ich bekam gleich meine erste Aufgabenkarte: Ich sollte beim Frühstück mindestens 10 Vogelarten identifizieren, die sich an den Futterstellen vor dem Fenster bedienten. Mir schwante schon, dass ich am Samstag Blumen und Gräser bestimmen müsste - doch so sollte es nicht kommen. Beim Frühstück gab es jedenfalls das Problem, dass nur neun Vogelarten vorbeischauten. Als Kompromiss haben wir uns darauf geeinigt, dass ich die zehnte Vogelart auch beim Sonntagsfrühstück benennen könne - sonst wären wir zu spät losgekommen.

Das erste Ziel war die Schleuse Strohbrück, die ich zuletzt sah, als sie noch in Betrieb war. Es war der 7.12.1980, nachdem ich zusammen mit Hartmut die kälteste Nacht meines Lebens im Zelt verbracht hatte. Wir hatten neue Schlafsäcke in Hamburg gekauft und wollten sie testen. Und wir waren stolz darauf, -19 Grad überlebt zu haben! Von diesen schönen Erinnerungen wussten Finn und Birgit natürlich nichts und es machte Spaß, davon zu berichten.

Die Fragen zur Schleuse Strohbrück konnte ich schnell beantworten und es ging weiter nach Klein Königsförde. Diese hübsch restaurierte Schleuse war neu für mich. Ich wusste nicht einmal, dass es einen Vorläufer des Nord-Ostsee-Kanals gab, der damals (1783) ein Prestige-Bauwerk des dänischen Staates war. Im weiteren Verlauf der Tour hangelten wir uns an den noch sichtbaren Resten dieses Kanals entlang.

Auch hier gab es natürlich Fragen zur Schleuse, die sich schnell beantworten ließen. Von dort ging es nach Kluvensiek, auch dort gab es eine restaurierte Schleuse mit einer schönen Brücke. Die Fragen zu dieser Schleuse ließen sich nicht alle vor Ort beantworteten, sondern erforderten etwas Internet-Recherche. Die konnte ich bei der Currywurst-Mittagspause am Nord-Ostsee-Kanal durchführen.
Weiter ging es auf der Nordseite des Kanals zum Gut Rosenkranz. Hier musste ich die noch sichtbaren Reste des alten Kanals suchen, was mir dank GPS-Gerät leicht fiel. Und schon war es Zeit, sich mit einem Stück Erdbeertorte zu stärken.

Kurz vor Kiel ging es dann zur Rathmannsdorfer Schleuse. Die ist nicht ganz so gut restauriert wie die anderen beiden erhaltenen Schleusen des Schleswig-Holstein-Kanals (insgesamt waren es mal 6 Schleusen) und wirkt ein bisschen wie ein Lost Place. Die Fragen zu dieser Schleuse stellten kein Problem dar, nach dem ich die Jahreszahl im Gestrüpp entdeckt hatte.
Vorläufiges Ziel war das Packhaus in Kiel Holtenau, eines von 3 Packhäusern, die zur Eröffnung des Kanals gebaut wurden (1783). Heute ist es ein Restaurant, und dort hatten Birgit und Finn einen Tisch reserviert. Zuvor musste ich aber die Fragen zum Packhaus beantworten und bekam dann die finale Aufgabe für das Lösungswort. Birgit und Finn waren etwas enttäuscht, dass ich das Lösungswort mithilfe moderner Technik so schnell ermitteln konnte.

Dörte war inzwischen zu uns gestoßen (75 km Radfahren waren ihr auch mit dem e-Bike zu viel). Auf dem Weg zu Finn und Birgit haben wir dann die kleine Fähre in Holtenau benutzt. Das ist auch etwas, was ich seit über 30 Jahren nicht mehr getan hatte.

Gestern Abend schloss sich dann noch eine halbe Stunde Rätselraten über die Kontaktdaten für die nächste Station an:
Anhalterfrage° ··---·····,Z(Pd)' xA° n,nn', ngebirge
Dann hatte ich es aber raus, das musste Ingo sein.

Heute früh habe ich dann die letzte Task erfüllt: Die Vogelarten 10, 11 und 12 tauchten beim Frühstück auf. Das rundete ein tolles Wochenende ab - danke, Birgit und Finn!

Große Karte

Anmerkung: Dieser Eintrag wurde am 19.8.2017 nacherfasst.

Samstag, 20. Mai 2017

Schimmelreiter, Haithabu und Danewerk

Heute war ich bei Horst und Renate, um das nächste Rätsel zu lösen. Wegen eines Staus vor der Rendsburger Kanalbrücke kam ich etwas später gegen 10:30 Uhr in Hollingstedt an. Dort gab es erst einmal ein zweites Frühstück, bevor ich den Rätselzettel bekam. Die daraufstehenden Symbole kamen mir bekannt vor und die Verschlüsselung war schnell geknackt:


Danach hakte es aber und ich habe mich auf der Blumenwiese von Biene Maja verlaufen. Horst hat mich mit einem Tip wieder auf den richtigen Weg gebracht. Jürgen und Ralf hätten diesen Tip vermutlich nicht gebraucht.

Danach bekam ich die zweite Aufgabe:

Verzeih mir die Verniedlichung, denn Willi ist diesmal der tapfere Titelheld eines Romans.
Der Autor des Romans trägt seine Nationalität im Namen.
Wie heißt die Frau, die Willi liebt?  


Hier waren Literaturkenntnisse gefragt und ich war sehr traurig, dass Wikipedia keine Liste der Schriftsteller hat, die ihre Nationalität im Namen tragen. Stattdessen fand ich eine Verweisliste auf 141 weitere Listen! Über den Autorennamen habe ich es erst einmal nicht herausbekommen! Auch der Weg über den Namen Willi war schwierig: Die ersten Kandidaten waren Wilhelm Tell und Wilhelm Voigt (Der Hauptmann von Köpenick), aber da passten die Autorennamen nicht.

Horst und Renate haben mich unterbrochen und zum Mittagessen in das Restaurant "Zum Schimmelreiter" eingeladen, wo ich unhöflicherweise im Hinterkopf weiter grübelte (Von wem war nochmal "Free Willy"?). Horst hatte ein Einsehen und gab mir noch ein paar Tips. Das machte es leichter und im weiteren Dialog gab er wohl noch mehr preis, als er eigentlich wollte. So kam ich doch noch zur Lösung dieses schweren Rätsels.

Den Nachmittag verbrachten Horst und ich dann mit einem ausgedehnten Spaziergang um das Haddebyer Noor. Dabei haben wir Runensteine gesehen und sind über das Haithabu-Gelände spaziert.
Auf dem Rückweg hat Horst am Danewerk angehalten. Man kann die Reste der Waldemarsmauer sehen, die ursprünglich 5 Meter hoch und 1,8 Meter breit war. Nicht ganz so beeindruckend wie die chinesische Mauer, aber sie wäre schon würdig, skandinavische Mauer genannt zu werden!
Gegen Viertel nach Sechs habe ich mich dann auf den Heimweg gemacht. Es war ein schöner Rätseltag mit leckerem Essen und einem sonnigen Ausflug. Vielen Dank dafür an Horst und Renate!

Weiter geht die Rätseljagd Anfang Juli in Kiel. Dann soll es eine Radtour geben - das müsste ich eigentlich auch ohne Tips können!

Freitag, 12. Mai 2017

Die Lösung des Intermezzos

Vorgestern und gestern Abend habe ich mich endlich mal ernsthaft um das Holzpuzzle gekümmert. Ernsthaft heißt in diesem Fall, dass ich nur mit einem Ohr beim Fernsehkrimi oder der Fußballübertragung zugehört habe und meine Aufmerksamkeit stattdessen der Programmierung einer Suche nach einer Lösung gewidmet habe. Ein bisschen eingerostet sind meine Java-Programmierkenntnisse ja, aber gestern Abend um 23:30 Uhr war es dann endlich so weit, dass ich das Suchprogramm starten konnte.

          -   2   2   -   -
        -   -   2   -   0   -
      -   -   -   2   -   -   1
    -   -   -   -   2   1   1   -
  -   -   -   -   -   -   -   1   -
    -   -   -   -   -   -   -   1
      -   -   -   -   -   -   -
        -   -   -   -   -   -
          -   -   -   -   -

Etwa eine halbe Stunde lang sah ich den Programmausgaben zu und mir wurde klar, dass es noch viel Raum für Laufzeitverbesserungen gab. Während dieser Zeit hatte das Programm nämlich den Stein mit der Nummer 1 wie im Bild unten platziert und versuchte vergeblich, die verbleibenden freien Felder mit den restlichen 11 Puzzleteilen zu füllen. Die abgeschnittene Ecke mit den 2 freien Feldern kann natürlich nie gefüllt werden ...
Noch hatte ich die Hoffnung auf eine schnelle Lösungsfindung noch nicht verloren und ging erst einmal ins Bett. Als sich um 2:30 Uhr wie üblich aufwachte, habe ich mal kurz nachgesehen, wie weit das Programm war. Was soll ich sagen: Windows hatte wegen eines Updates den Rechner durchgestartet und dadurch das Programm abgebrochen! Ich habe es neu gestartet und das Programm analysierte die aussichtslose Position von oben aufs Neue ...

Heute früh um 6:30 Uhr hatte das Programm dann schon weitere Positionen für Stein 1 untersucht. In einer ersten Abschätzung kam ich auf eine vermutliche Laufzeit von etwa 300 Stunden. Unter der Dusche habe ich dann zunächst darüber nachgedacht, wie man Wiederaufsetzpunkte einbaut, damit der nächste Windows-Update nicht wieder alles kaputt macht. Und im Geiste entwickelte ich schon den Algorithmus zur Ermittlung der Zusammenhangskomponenten. Wenn man nach jedem Platzieren eines Steins nur dann in die Tiefe weitersucht, wenn die verbleibenden Zusammenhangskomponenten alle ein Vielfaches von fünf Feldern betragen, dann sollte das Programm noch vor dem Islandurlaub, der in 12 Tagen beginnt, fertig werden können.

Als ich nach der Dusche wieder an den Rechner kam, konnte ich meinen Augen kaum trauen: Das Programm hatte eine Lösung gefunden!

          2   2   2   2   b
        7   7   7   2   0   b
      7   1   8   8   8   b   b
    7   1   9   9   8   b   4   c
  1   1   a   9   9   8   4   4   c
    3   1   a   a   9   5   4   c
      3   3   3   a   5   4   c
        6   3   6   a   5   c
          6   6   6   5   5

In der Realität sieht das dann so aus:
Jetzt bin ich beruhigt, dass ich auch diese Aufgabe gelöst habe. Nochmal Danke an Maren und Joachim!
Weiter geht's am nächsten Samstag bei Horst und Renate in Hollingstedt.

Samstag, 6. Mai 2017

Museumsbesuch in Hannover

Burghard und Angelika haben mir bereits am Sonntagabend die erste Frage ihres Rätsels per E-Mail geschickt:

Welcher Künstler des 19. Jahrhunderts wurde zu seinem Verhältnis zu Glück und Unglück befragt, dessen Antworten noch erhalten sind? 

Ich bin erst am Dienstag dazu gekommen, mich der Frage intensiv zu widmen. Nach ca. 2 Stunden Recherche fand ich eine Antwort, die auch Burghard und Angelika zufrieden stellte. Prompt kam aber eine zweite Frage per E-Mail zurück:


Von welchem Künstler ist dieses Bild?
Das war jetzt schon viel schwieriger. Man sollte ja denken, dass man in einer Suchmaschine mit dem Text auf dem Bild etwas anfangen könnte. Pustekuchen! Auch die umgekehrte Bildsuche bei Google vermeldete nur, dass es sich vermutlich um einen Cartoon handeln würde. So richtig weit ist es mit der künstlichen Intelligenz wohl doch noch nicht.

Die Analyse der EXIF-Daten des Bildes ergab, dass sich Burghard und Angelika bereits Mitte Januar das Rätsel vorbereitet hatten. Weitere Rückschlüsse ergaben sich daraus aber nicht.

Gestern habe ich früh Feierabend gemacht und war gegen 15:30 Uhr in Hannover. Ohne die zweite Aufgabe bereits gelöst zu haben. Nach Kaffee und Kuchen durfte ich dann weiterrätseln. Selbstverständlich habe ich zunächst die Wohnung gescannt, aber ich habe weder das Bild an irgendeiner Wand noch einen passenden Comic-Band in einem Bücherregal gefunden. Also habe ich weiter im Web recherchiert.

Langsam wurde es Zeit fürs Abendessen und es zeigten sich immer noch keine Fortschritte. Ich legte den beiden meine bisherigen Überlegungen dar und sie bestätigten mir, dass der gesuchte Künstler auf meiner Liste der 10 Verdächtigen stand. Das war dann die Gelegenheit, zum Abendessen aufzubrechen. Ich wurde eingeladen in ein neues griechisches Restaurant. Sehr lecker, aber ein bisschen zu laut, um sich zu unterhalten.

Wieder zurück in der Wohnung habe ich weiter recherchiert und habe gegen 22:30 Uhr endlich diesen Link gefunden. Damit war der Künstler und das heute zu besuchende Museum klar.

Heute früh vor dem Museum sind wir von Hochzeitsgesellschaften überrascht worden. An der Kasse erfuhren wir dann, dass ausgerechnet der für uns relevante Ausstellungsraum bis 14 Uhr vom Standesamt für Trauungen belegt war.
Also mussten wir erst die anderen Ausstellungen ansehen. Die Ausstellung "Thing Big!" mit Bildern von Gerhard Haderer hat mir ausgezeichnet gefallen. Vor allem das Bild des russischen Sportlers bei der Dopingprobe, der mit seinem Strahl das ganze Badezimmer demoliert ...
Ich habe ein Jahrbuch von Haderer geschenkt bekommen, in dem auch dieses Bild drin ist.

Es blieb dann noch Zeit für etwas Kuchen und zwei Caches, bevor die Hochzeiten endlich vorbei waren. Die restliche Aufgabe war dann schnell erledigt: Dank der ausführlichen Recherche habe ich das Bild schnell gefunden. Ich durfte dann im Museum noch nach einem Tier suchen, welches Autofahrer erschreckt. Dessen Name war das Lösungswort.

Danke an Burghard und Angelika, das war eine tolle Idee!

Anmerkung: Der nächste Rätseltermin ist bei Horst und Renate in der Nähe von Husum!

Sonntag, 9. April 2017

Güster

Ralf und Doris waren im Urlaub, deshalb hat es ein wenig gedauert, bis Dörte und ich hier zum Rätseln aufgeschlagen sind. Überhaupt ist es mit der Terminfindung gar nicht so einfach - ich bin schon gespannt, wie alt ich bin, wenn die Rätselkette zu Ende geht!

Bei strahlendem Sonnenschein saß ich zuerst im Garten und wurde mit leckerem Kuchen verpflegt. Zucchini-Kuchen, sowas kannte ich noch gar nicht. Dabei wurde uns ein Potpourri von Fernseh-Melodien aus den 70er-Jahren vorgespielt. Mit etwas Hilfe haben Dörte und ich die folgenden Serien erkannt (immerhin 8 aus 10):
  • Raumpatrouille Orion 
  • Die Zwei 
  • Ufo
  • Mit Schirm, Charme und Melone
  • Kojak
  • Simon Templar
  • High Chaparral
  • Stahlnetz.
Dann bekam ich den Rätselzettel mit der Maßgabe, kein Internet zu benutzen. Das wurde im Laufe des Nachmittags dann allerdings leicht gelockert.

Die erste Aufgabe erschien einfach:
14, 18, 23, 28, 34, 42
Was kommt als nächstes?

Das hat es aber in sich. Ralf berichtete später, dass er seit Jahren darauf wartete, jemandem diese knifflige Frage zu stellen! Ich sollte die Antwort erst Stunden später finden!

Von den weiteren Aufgaben war Aufgabe 3, ein Sudoku mit unbekannten Symbolen, am konkretesten. Diese Lösungszahl  habe ich dann auch schnell ermittelt - ohne Internetrecherche der Symbolsprache.
Gesucht ist die (arabische) Ziffer rechts oben.
Tips:
Die drei waagerechten zentralen Felder entsprechen einer bekannten Jahreszahl.
Hund ist größer als Mond.
Ohne Magie geht es nicht.

Zu Aufgabe 2 gab Ralf dann einen Bereich seines Regals an, in dem eine Schallplatte der gesuchten Sängerin stehen würde. Mit 60 Jahren fällt es einem langsam schwer, auf dem Fußboden zu sitzen und Schallplattenalben durchzustöbern - aber was will man machen. Glücklicherweise wurden Dörte und ich schnell fündig.
Die Aufgabe 4 verwirrte mit einer inneren Fernsehserie in einer äußeren Fernsehserie, einem Fernseh-Koch und Querverbindungen zu etlichen anderen Serien. Irgendwann stellte sich ein Verdacht für die äußere Fernsehserie ein und Ralf bot an, alle 39 Folgen auf DVD zu gucken. Gute Idee aber zu zeitintensiv. Stattdessen bekam ich ein 1000-Seiten-Kompendium mit den Drehbuchskripten aller dieser Folgen! Es dauerte nicht lange, bis ich eine verdächtige Folge ermittelt hatte, die wir uns dann zu Gemüte führten. Das ergab dann auch die Lösung.

Aufgabe 1 löste ich dann durch einen Gedankenblitz beim Abendessen. Immerhin durfte ich zur Verifikation der Idee jetzt das Internet benutzen. Ich sage nur: Kojak hilft, aber nicht mit seinen Lollis!

Für Aufgabe 5 blieb nicht mehr genug Zeit, aber die konnte ich auch zuhause lösen. Das ging jetzt nur mit PC und es ging darum, die korrekte Fortsetzung einer Reihe von chinesischen Schriftzeichen zu bestimmen. Hier wurde ich ein wenig als Versuchskaninchen missbraucht, denn Ralf wollte diese Aufgabe für einen Vortrag über die Grenzen der künstlichen Intelligenz verwenden. Versucht es doch selbst einmal!

Nach 6 aufregenden Stunden ging es dann nachhause, wobei ich schon nahe dran war, die nächste Stufe der Rätselkette zu erreichen.

Technische Anmerkung:
Dieser Blogpost wurde nacherfasst am 3.5.2017. Die Lösung der 5. Aufgabe habe ich mutig am Folgetag erraten, ohne das Prinzip vollständig verstanden zu haben. Auf Elkes Geburtstagsfeier am  22.4.2017 habe ich Ralf dann gefragt. Seine Antwort hat mich erschlagen, so einfach war sie. Falls Ihr es rausbekommt, meldet Euch doch bei Ralf. Das interessiert ihn bestimmt!

Die nächste Rätseletappe ist übrigens in Hannover, bei Burghard und Angelika.

Sonntag, 26. März 2017

Intermezzo im Kiebitzhegen

Gestern waren Dörte und ich bei Hans-Joachim und Maren im Kiebitzhegen zu Besuch. Von diesen beiden hatten wir gleich an meinem Geburtstag eine Rätseleinladung mit einem festen Termin bekommen. Eigentlich war es ein Missverständnis, das Prinzip der Rätselkette hatte ich wohl nicht gut genug erklärt. Alle Zutaten waren aber auch hier vorhanden: Köstliche Bewirtung und ein herausforderndes Rätsel:
Dieses Puzzle ist von der höchsten Schwierigkeitsstufe. Das mittlere Sechseck kann man mit dem Stift an anderen Positionen feststecken und man erhält dann weitere Puzzles. Ich habe mir eine Position nahe an einer Ecke gesucht und dann mein Glück versucht. Trotz üblicher Tricks zur Komplexitätsreduktion (eine Tricolorierung bietet sich hier an, das Y-Stück ist von besonderem Interesse) war ich bisher nicht erfolgreich. Aber ich konnte das Puzzle ja mitnehmen und puzzle jetzt zuhause weiter. Inzwischen denke ich schon über eine Programmierung nach.

Hans-Joachim holte gestern dann noch sein Nachttisch-Puzzle hervor:
Hier geht es darum, dass benachbarte Dreiecke dieselbe Summe bilden müssen. Die Abbildung ist also keine korrekte Lösung. Das Klönen war gestern Abend so nett, dass ich auch dieses Puzzle nicht so nebenbei lösen konnte. Das gelang mir dafür heute:
 
Das eigentliche Rätsel ist aber noch ungelöst, aber ich werde es schon irgendwann schaffen! Das bin ich Hans-Joachim und Maren für diesen tollen Abend schuldig!

Technische Anmerkung:
Dieser Blogpost wurde nacherfasst am 2.5.2017. Bis heute ist das Rätsel von mir nicht gelöst und die notwendigen Programmieransätze sind aufgrund drängenderer Rätsel-Aufgaben und Trainingsrunden (Nimwegen, Island) liegen geblieben. Ich werde berichten, wenn ich die Lösung gefunden habe.