Sonntag, 27. August 2017

58 senkrecht

Heute Nachmittag war ich bei Bruno und Werner zum Rätseln zu Besuch. Das passte ganz gut, weil ich mit Dörte am Vormittag eine Wohnung in Kiel leerräumen musste. Dabei hatten wir allerdings unsere Kräfte überschätzt und mussten uns erst Hilfe holen, um eine schwere Tischplatte heruntertragen und verladen zu können. Torsten und Ingo kamen kurz vorbei (vielen Dank!) und erledigten die Sache im Handumdrehen.

So kam ich bei Bruno und Werner mit etwa einer Stunde Verspätung an - das war schade, denn das geplante Boule-Spiel fiel dadurch aus. Ich wurde zuerst mit einer gut gewürzten (es trieb mir den Schweiß auf die Stirn!) und leckeren Kürbissuppe aufgepäppelt, bevor ich das Rätsel bekam. Es war ein klassisches Kreuzworträtsel (hier ist das Schema und hier sind die Fragen), allerdings mit Besonderheiten:

Werner hat es selbst erfunden und dabei besonderen Wert auf Fragen zu Petanque, Go und Antarktisexpeditionen gelegt. Am besten gefiel mir 58 senkrecht:

58  Wäre auch ein Ersatz für Pferdefleisch bei der Antarktistour gewesen. Wars aber nicht. 

4 Buchstaben und Dörte wusste es auf Anhieb. Ich habe es natürlich erst erkannt, als ich schon 3 Buchstaben gefunden hatte ...

Ich habe ca. 2 Stunden in aller Ruhe gerätselt und hatte am Ende alles rausbekommen. Naja, beim Abgleich zuhause fielen doch noch 3 falsche Buchstaben auf. Aber keine, die lösungsrelevant waren. Es hat jedenfalls viel Spaß gemacht - tolle Idee und super umgesetzt, Werner!

Dörte hatte zwischenzeitlich ihre Mutter besucht und stieß jetzt zu uns. Wir wurden gleich um die Ecke in ein georgisches Restaurant eingeladen. Sehr lecker, sehr nette Atmosphäre und noch eine schöne Gelegenheit zum Klönen.

Vielen Dank für diesen schönen Nachmittag und Abend!

Samstag, 19. August 2017

Bridge, Brauerei, Berge, Atombomben und Shakespeare

Dieses Wochenende in Bremen war schon lange geplant. Dörte hat vor 2 Jahren eine Tradition begründet, als sie mit Petra und Martin die Shakespeare-Aufführung im Bürgerpark besucht hat. Dazu gehört natürlich auch ein leckeres Picknick vorweg. Dörte hat es soooo gut gefallen, dass sie im letzten Jahr Shakespeare im Park zu einer beziehungserhaltenden Pflichtveranstaltung erklärt hat.

"Ach so" habe ich dazu gesagt und mich gefügt. Obwohl auf dem Fußboden sitzend essen und komplexe Theateraufführungen, die ich nicht verstehe, nicht so ganz mein Fall sind, hat es auch mir im letzten Jahr gefallen. Dieses Jahr war das "Pflicht" also gar nicht mehr nötig und die Aussicht aufs Rätseln hat die Vorfreude noch erhöht.

Gestern Abend habe ich nach einem Begrüßungssekt das Programm erklärt bekommen:

  • Erst eine Rätselaufgabe, diesmal ein Bridgeproblem. Dies war die einzige Rätselaufgabe, die fürs Weiterkommen im Tableau zählen würde.
  • Freitag 19:30 Uhr: Brauereibesuch bei der Bremer Union-Brauerei. Hier kauft Martin seine Craft-Biere ein.
  • Samstag 8 Uhr: Besuch auf dem Markt in Findorff. Das war aber eine Angelegenheit für Martin und Dörte - mir traute man das Einkaufen von Leckereien zum Frühstück nicht zu. Danach Frühstück.
  • Samstag 11 Uhr: Zusammen mit Petras Freundin Claudia würden wir zu fünft einen Escape-Room besuchen. Danach weiterfrühstücken.
  • Samstag 13:30 Uhr: Mittagsschlaf. Danach Kochen fürs Picknick.
  • Samstag 18:00 Uhr: Aufbruch zum Bürgerpark, ausgestattet mit Wolldecken, Rucksäcken und Einkaufstrolley.
  • Samstag 20:30 Uhr: Richard III. im Bürgerpark
  • Sonntag früh: Ausklang beim Frühstück
Das Bridgeproblem hat mich natürlich die ersten Stunden beschäftigt. Trotzdem habe ich die nette Atmosphäre in der Brauerei wahrgenommen. Auch wenn Männer bekanntlich nicht multitaskingfähig sind. Wir haben eine Bierprobe gemacht, um für jeden das richtige Bier für den Abend zu finden. Dörte hat Bremer Knipp gegessen - das war mindestens genauso lecker, wie mein ausgezeichneter Burger. In der Diele lagen eine Fotobox-Utensilien, da konnten Dörte und Petra nicht dran vorbeigehen:
Als wir wieder bei Martin und Petra waren, habe ich meine Überlegungen zum Bridgeproblem dargelegt. Irgendwie haben Bridgeprobleme genauso Konventionen wie Go- oder Schachprobleme. Zum Beispiel was man unter optimalem Spiel versteht. Und was der früheste Stich ist, bei dem man weiß, dass man gewonnen hat. Darf man dafür eine für den Alleinspieler günstige Verteilung der Karten annehmen?

Eigentlich geht es ja darum, eine Spielweise für den Alleinspieler zu finden, bei dem in möglichst vielen Verteilungen die angesagte Stichzahl erreicht wird. Die richtige Spielstrategie für den Alleinspieler hatte ich schon gefunden, aber gleichzeitig auch einen super seltenen Spezialfall entdeckt, bei dem Martins Frageformulierung auf ein Problem stieß. So ließ ich mir die richtige Antwort fürs Rätseltableau dann von ihm bestätigen.

Aber einen kleinen Dreh hatte Martin dann doch noch: Wie sollte ich diese Spielkarte nun eingeben? Das war schwieriger als erwartet. Ich verrate hier nur, dass Martin in der Nacht zuvor noch Unicode-Support ins Rätseltableau eingebaut hatte.

Da ich ja nun schon mit dem Rätseln fertig war (die nächste Station ist übrigens bei Bruno & Werner), stellte man mir eine weitere Aufgabe (es war so ca. 0:45 Uhr, der Pastis war lecker): Wie heißen die Berge in den Bremer Stadtteilen Hastedt, Schwachhausen und Walle? Nun, das war nicht so schwer: Hulsberg, Riensberg und Osterfeuerberg. Doch dann zeigte man mir diese leicht gelogene Postkarte:
Eigentlich hätte ich die Höhen der abgebildeten Originalberge herausfinden sollen. Doch diese Antworten hatten Petra und Martin selbst noch nicht herausfinden können. Den Osterfeuerberg habe ich übrigens gefunden, wer die anderen findet, kann sich ja mal bei mir melden!

Heute früh ging es dann nach dem leckeren Frühstück in einen ziemlich neu eröffneten Escaperoom. Das Setting war eine Mietwohnung aus den 60er-Jahren, in der ein Geheimagent eine Atombombe versteckt hatte. Die sollten wir innerhalb von 60 Minuten entschärfen. Ich fand, dass wir ganz gut vorankamen, aber wir waren dann doch etwas zu langsam. Wir hätten früher auf die Joker zurückgreifen müssen, wenn wir merkten, dass wir nicht gleich vorankamen. Für mich war das der erste Escaperoom, aber bestimmt nicht der letzte - es hat viel Spaß gemacht!
Mittagsschlaf habe ich schon als Kind gehasst, ich habe lieber angefangen, die fehlenden Einträge in diesem Blog aufzuholen. Draußen schien den ganzen Nachmittag über die Sonne - bis wir in Richtung Bürgerpark aufbrachen. Martins Regen-App zeigte Regen bis kurz vor Vorstellungsbeginn an - deshalb sind wir mit dem Auto hingefahren. Wir sind zwar noch trocken bis zum Eingang gekommen, aber beim Picknick wurde es doch ganz schön nass!
Die Schauspieler verkauften Programmhefte. Diesmal wurden sie angepriesen mit einem Stammbaum in der Mitte des Heftes. Da könne man schön abstreichen, wer schon gestorben ist. In der Tat machte das die Geschichte etwas übersichtlicher! Insgesamt konnte ich das Stück diesmal besser verfolgen als letztes Jahr. Ich gewöhne mich langsam an viele Rollen und wenig Schauspieler.

Wir kommen nächstes Jahr gerne wieder - auch ohne Rätsel!
Vielen Dank für das schöne Wochenende!

Anmerkung: Dieser Eintrag wurde am 25.8.2017 nacherfasst.

Donnerstag, 17. August 2017

Holländischer Bach wurde gefunden!

Das Rätsel von Paul hat echt viel Kraft gekostet. Gesucht war eine Musikausgabe (Buch und genau eine CD), bei der im Buch von einem holländischen Bach die Rede ist. Die Person hatte ich schnell erraten (Gustav Leonhardt). Aber von ihm, mit ihm und über ihn ist verdammt viel veröffentlicht worden - allein bei Amazon gibt es fast 6000 Einträge.

Paul hatte mir erlaubt, Fragen zu stellen. Je länger ich rätselte, umso freigiebiger wurde er mit Antworten. Die langwierigen Dialoge ergeben jetzt immerhin ein 16-seitiges PDF!

Am Ende hat mir Folgendes geholfen:

  • Die Musikausgabe ist im Katalog der deutschen Nationalbibliothek als Musiktonträger verzeichnet
  • Der Titel besteht aus 7 Worten
  • Das zweite Wort ist "Musik"
  • Das erste Wort hat mit einer Eigenschaft von mir zu tun
  • Weder die Art der Musik noch ein Instrument sind im Titel enthalten
Inzwischen bin ich schon fast Experte in der Katalog-Abfragesprache geworden. Blöd ist aber, dass immer nur 20 Ergebnisse auf einen Schlag angezeigt werden. Gestern hatte ich aber entdeckt, dass man sich die Suchergebnisse auch per E-Mail zusenden lassen kann und dann erhält man bis zu 1000 Ergebnisse auf einmal. Das habe ich heute Abend ausgenutzt:

  • Mittels Aufteilung nach Erscheinungsjahr habe ich alle Einträge für "Musik" im Titelindex aus Tonträgern für die Jahre 1982 (vorher gab es keine CDs) bis 1998 (dann hätte man eine DVD verwendet) heruntergeladen. Etwa 8500 Einträge in 16 Mails.
  • Dann alles in Excel kopiert (100.000 Zeilen) und auf die Titel kondensiert (dann wieder ca. 8500). 
  • Mit einer Formel das zweite Wort des Titels ermittelt und nach "Musik" gefiltert (immer noch knapp 500 Einträge). 
  • Dann die Anzahl der Worte ermittelt und nach 7 Worten gefiltert - immer nach ca. 90 Einträge, aber kein passender darunter. 
  • Dann alle Titel nach Text sortiert und nur auf das zweite Wort gefiltert. Und dann steht die Lösung relativ weit vorne ...

Eine wirklich harte Nuss, auch wenn es mich heute Abend nur ca. 90 Minuten gekostet hat! Paul hat mir die Lösung schnell per Mail bestätigt, der fehlende Lösungsbuchstabe ist "V". Damit ergibt sich "KREVZ" als Lösungswort für die Nimwegen-Aufgabe. Dahinter steckt, dass U und V bis ins 17. Jahrhundert derselbe Buchstabe waren.

Ich konnte jetzt mein Rätseltableau auf einen Schlag um 2 Stufen weiterschalten. Die neuen Kontaktinfos lauten:

Vier verschiedene Buslinien bringen dich ohne Umsteigen vom Hauptbahnhof zur nächstgelegenen Haltestelle. Die langsamste Linie ist dabei allerdings dreimal solange unterwegs.

Das war relativ leicht, denn es passt auf Petra und Martin in Bremen. Gleichzeitig lässt es vermuten, dass da an der Rätselreihenfolge noch einmal rumgespielt wurde, denn mit Petra und Martin sind wir schon seit Monaten für das kommende Wochenende verabredet ...

Anmerkung: Dieser Eintrag wurde am 24.8.2017 nacherfasst.

Samstag, 12. August 2017

Dänischenhagen

Pauls Aufgabe habe ich immer noch nicht gelöst. Auf meinem offiziellen Rätselportal komme ich also noch nicht weiter, aber ich wusste ja wegen der Reihenfolgeänderung schon, dass ich demnächst zu Ingo musste. Also hatte ich mit Ingo (der übrigens auch beim Infodesk auf dem Go-Kongress mithalf) schon mal einen Rätseltermin ausgemacht - und dieser Termin war heute.

Dörte ist auch mitgekommen und es war die ganze Familie Severing da. Wir haben uns gefreut, endlich auch Wiebke kennenzulernen, die ganz erheblich zum Rätselspaß beigetragen hat. Doch vor dem Rätseln gab es Kuchen und Klönen - ganz entspannt.

Schließlich bekam ich doch meinen Rätselzettel, der mich dann zuerst einmal nach Hilfsmitteln fragen ließ. Die waren vorbereitet, aber versteckt an folgendem Ort:

N 54° 25.abc
E 10° 07.xyz
mit
0<z<c<a<b=y<x<9
a + z = b
a + c = x
z ist gerade
a + b < 12

Diese Koordinatenrechnerei ging ganz schnell. Zum Glück waren es Koordinaten im Garten, denn es regnete ganz ordentlich. Schnell war die Kiste geborgen, das war ihr Inhalt:
1 Kassette "Die 3 ??? und der brüllende Löwe"
1 Kassettenrecorder mit Stromkabel
1 Übungsbuch "Deutsche Einheitskurzschrift"
1 verflixtes Hexenspiel  

Zunächst habe ich mich dem spaßigsten Teil gewidmet: Die drei Fragezeichen anhören. Die Kassette war ziemlich leierig, wie das früher nun mal so war. Nach einiger Zeit nahm ich das aber gar nicht mehr wahr und machte mir eifrig Notizen zu der spannenden Geschichte. Das wäre gar nicht nötig gewesen, die Frage war auch so einfach zu beantworten.

Ich riskierte einen ersten Blick auf die beiden Steno-Aufgaben und merkte schnell, dass es schwierig war. Also zunächst die leichten Aufgaben: Lynns Blog über ihren Japan-Aufenthalt war schnell ergoogelt und die Frage 4 konnte dann leicht gelöst werden. Dörte hat parallel an Aufgabe 5, dem Hexenspiel gearbeitet und Abbildungen von Lösungen im Internet gefunden. Das war zwar bestimmt nicht so, wie Ingo sich das gedacht hatte, aber wohl gerade noch legal.

Es blieben also die beiden Steno-Aufgaben: 

Die Hoffnung auf eine OCR-Erkennung für Steno haben wir bald aufgegeben, sowas gibt es wohl noch nicht. Der umgekehrte Weg war aber vorhanden, ein Stenogenerator. Damit konnten wir immerhin Lösungsansätze und -ideen schnell verifizieren oder verwerfen.

Die erste Aufgabe war leichter, weil ich wusste, dass es sich um ein modifiziertes Sprichwort handelte. In der Kombination meiner Konstruktionsversuche und einer Liste von Sprichworten war ich relativ schnell am Ziel.

Bei der zweiten Aufgabe musste ich mich aber wirklich durch das Übungsbuch wühlen. Vor dem Abendessen (mmmh!, lecker Pizza!) habe ich es nicht mehr geschafft. Mit dem Stenogenerator hatte ich lautmalerisch schon eine gewisse Ähnlichkeit hergestellt, aber das ergab alles noch keinen Sinn. Doch 20 Minuten später veränderte ich ein "e" in ein "a" und plötzlich ging es ganz leicht!

Das Verwürfeln der Buchstaben in die richtige Reihenfolge war für einen Holzkopf wie mich dann ein Kinderspiel!

Den spannenden Moment bei der Eingabe des Lösungswort ("Stimmt es auch wirklich?", "Wo geht es als nächstes hin?") konnte ich natürlich noch nicht zelebrieren. Mir fehlt ja noch die Lösung für die dritte Nimwegen-Aufgabe ,,,

Das war heute sehr schön, genau die richtige Dosis an Knobelei. Und mal etwas völlig Neues für mich! Gleichzeitig gab es lecker zu essen und noch viel Zeit zum Klönen. Vielen Dank Ingo, Wiebke, Fenja und Lynn!

Anmerkung: Dieser Eintrag wurde am 23.8.2017 nacherfasst.